Unsere Theaterreise begann mit ersten, zaghaften Leseproben – und endete in einem vollen Theatersaal, mit Lampenfieber, Applaus und einem kleinen bisschen Stolz. Dazwischen lagen unzählige Stunden voller Proben, Alkohol, Diskussionen, Lacher und ganz viel Teamgeist.
Der Höhepunkt des Theaters war sicherlich das Theaterlager in Hottwil. Während vier Tagen waren wir dort und haben das Stück komplett auf die Beine gestellt. Egal, wie klein das Dorf ist, das Lagerhaus bot sehr viele Möglichkeiten zum Verweilen. Das Highlight war aber die volleingerichtete Turnhalle. In Gruppen aufgeteilt probten wir jeweils die Szenen, jeweils zum Zmittag und zum Abendessen wurde von einer Gruppe gekocht – was wohl in bleibender Erinnerung bleibt, ist die enorme Menge an Mais und Chili con carne (oder war es eher Olio con carne?). Frau Borer, wie lange mussten Sie (und Ihre Familie) das Zuhause noch leiden?
Wer nun aber denkt, dass wir nach dem Abendessen direkt ins Bett wären, weil wir von den Proben so kaputt sind, täuscht sich. Zuerst gab es jeweils einen Durchlauf des Stücks, danach durften wir machen was und wie lange wir wollten. Häufig ging es in kleineren Grüppchen durch den Abend, nicht so aber am Freitagabend. Als ganze Klasse haben wir in der Turnhalle zusammen Volleyball gespielt. Hatten wir da am nächsten Tag überhaupt genug Energie? Zauberwort: Koffein. Am Samstagabend haben dann einige aus der Klasse Armbändeli gemacht für fast die ganze Klasse – jeweils mit ihrem Rollennamen. Waren das wirklich vier Tage? Es hat sich angefühlt wie etwa ein Tag.
Aber natürlich war nicht alles immer so lustig und leicht. Es gab Momente, in denen wir verzweifelt sind, weil wir nicht wussten, wie man eine Szene schauspielert oder weil plötzlich der Text aus dem Kopf gelöscht schien.
Zurück in der Schule ging es mit der Kostümplanung und den Probewochenenden los. Die Kostüme brachten uns wirklich zur Verzweiflung. Haben wir damit vielleicht etwas zu spät angefangen? …gereicht hat’s ja! Bei den Probewochenenden haben wir uns vertieft und sind in die Details gegangen, bis alles zu 100% sitzt. Als Beruhigung von Frau Borer: «Wir sind gut dabei, es hat bisher noch keiner geweint.»
Dann kam der 23.5, 24.5 und 25.5.: Die Aufführungen standen an. Mit drei grandiosen Aufführungen und Publiken durften wir am Ende der Aufführung zufriedene Gesichter wahrnehmen. Gerade der Applaus am Ende ist etwas besonders Spezielles und macht einen auch irgendwie Stolz!
Zusammengefasst behält man das Projekt wirklich in guter Erinnerung. Es hat uns nicht nur theatertechnisch und weitergebracht, sondern auch zwischenmenschlich. Unsere Klasse wuchs zusammen und wir haben uns alle auch besser kennengelernt. Die Erinnerungen zwischen Bühne, Lager und Proben bleiben wohl lange bestehen. Danke Frau Borer und Herr Boos für das tolle Projekt, das sich wirklich gelohnt hat!
V. Richterich und L. Thomann, 2AB


