1Juab Reise Berlin, die Stadt mit tausend Gesichtern

Vom 1. bis 5. September 2025 haben wir mit unseren Schülerinnen und Schülern der bilingualen Klassen 1JuA und 1JuB eine besondere Reise erlebt: ihre erste Klassenfahrt nach Berlin. Diese Reise ist ein wichtiger Moment im bilingualen Unterricht, denn hier können die Lernenden nicht nur Deutsch üben, sondern auch zusammen leben, Neues entdecken und Erfahrungen sammeln. Schon am ersten Tag haben wir gemerkt, dass Berlin eine Stadt mit vielen verschiedenen Seiten ist, die sich immer wieder verändern.


Geschichte in Berlin erleben
Unser Thema war „Berlin, die Stadt mit tausend Gesichtern“. Wir haben die preußischen Gebäude wie das Brandenburger Tor und die Straße Unter den Linden gesehen, moderne Architektur auf dem Potsdamer Platz bewundert und vieles über die Zeit der Berliner Mauer gelernt. An der East Side Gallery konnten die Schülerinnen und Schüler sehen, wie aus einem Symbol der Teilung ein Symbol der Freiheit wurde. Im Jüdischen Museum haben wir erfahren, wie wichtig Erinnerung für unsere Gesellschaft ist.

Das Stasi-Gefängnis: Angst als System
Ein sehr wichtiger und emotionaler Moment war der Besuch im ehemaligen Stasi-Gefängnis. Ehemalige politische Gefangene haben uns durch die Räume geführt. Sie haben erzählt, wie die Stasi Menschen kontrolliert und gebrochen hat. Wir haben verstanden, dass ein Staat mit Geheimpolizei nicht nur die Bürger überwacht, sondern auch seine eigenen Beamten, weil er immer Angst vor Freiheit und Kritik hat. Im Gegensatz zu unseren demokratischen Ländern, wo Polizei und Sicherheit für den Schutz der Menschen da sind, dienten die Sicherheitskräfte in der DDR vor allem dem Schutz der Macht gegen die eigenen Bürger. Viele Schülerinnen und Schüler waren nach dieser Führung sehr still und nachdenklich.

Kreativität und neues Leben in Berlin
Berlin hat uns aber auch seine moderne und kreative Seite gezeigt. In Kreuzberg und Friedrichshain haben wir das frühere Krankenhaus Bethanien besucht, das heute ein Kunstzentrum ist. Dort sieht man, wie Kunst und junge Ideen helfen, eine Stadt immer wieder neu zu gestalten. Der Kontrast zwischen der schweren Geschichte und der lebendigen Gegenwart hat uns alle beeindruckt.

Eine wichtige sprachliche und menschliche Erfahrung
Wir haben viel gesehen, viel gelernt, viel gelacht, gut gegessen und waren jeden Tag sehr viel unterwegs – bei schönem spätsommerlichem Wetter. Die Schülerinnen und Schüler haben viel Deutsch gesprochen und gelernt, in der Gruppe zu leben, einander zu helfen und offen zu sein für Neues.

Alle kommen zurück mit starken Erinnerungen und dem Wunsch, Berlin noch einmal zu besuchen. Diese Reise war ein wichtiger Schritt in unserer zweisprachigen Ausbildung und wird uns allen lange in Erinnerung bleiben.

Jérémie Rabiot, Lehrer für Geografie